Musik

Immer lauter
Smartphones und MP3-Player


Immer lauter

Auf dem Musikmarkt herrscht der "Krieg der Lautstärke" (loudness war). Gemeint ist dabei der Trend, den Spielraum für die Lautstärke beim Mastering eines Songs voll auszunutzen. Die leiseren Stellen werden dabei den lauten angepasst. So erscheinen diese druckvoller, der Song verliert aber an Dynamik.

Da Produzenten oft das Risiko scheuen, das Publikum mit leiseren Platten vor den Kopf zu stossen, hat sich die Lautstärke der produzierten Musik in den letzten zwanzig Jahren verzehnfacht. Das Video "Why I Don't Buy Remastered CDs" verdeutlicht dies eindrücklich. Für den Musikkonsumenten bedeutet das, dass sie zugunsten des Lautheitseffekts einen Verlust an Klangqualität in Kauf nehmen müssen.

Um der Gefahr durch die zunehmende Lautstärke vorzubeugen, fordert die Suva von den Herstellern von Abspielgeräten wie Smartphones mehr Transparenz. So könnten sie beispielsweise eine Anzeige für den momentanen Schallpegel einbauen, die zusätzlich darauf hinweist, wie lange man mit dieser Lautstärke ohne Risiko einer Gehörgefährdung Musik hören kann.

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Smartphones und MP3-Player

Dank Smartphones und MP3- Player ist die Musiksammlung stets mit dabei. Die kleinen Geräte passen in jede Tasche und sind erst noch stylische Accessoires. Gemäss einer SCENIHR-Studie der EU (2008) sind die Geräte für das Gehör aber potenziell gefährlich. Die EU ergriff darauf Massnahmen, die eine Standardeinstellung um 85 dB(A) und einen Warnhinweis bei freiwilligem Überschreiten beinhalten.

In der Schweiz ist für Smartphones und andere elektroakustische Geräte ein Grenzwert von 100 dB(A) gesetzlich vorgeschrieben (Norm EN 50332). Die Normierung dieser Geräte erfolgt mit einem standardisierten Testgeräusch. Da Musik vor allem in den letzten Jahren beim Abmischen möglichst laut aufbereitet wird und bestimmte Kopfhörer verstärkende Wirkung haben, ist es möglich, dass der Schallpegel bei voller Lautstärke über dem Grenzwert liegt.

Eine Untersuchung der Suva hat ergeben, dass mit Originalkopfhörern Maximalpegel zwischen 103 dB(A) und 109 dB(A) erreicht werden. Der Dauerschallpegel erreicht Werte zwischen 95 dB(A) und 103 dB(A). Mit "Power"-Kopfhörern kann Schallpegel nochmals um ca. 6 dB(A) zunehmen. Das ist lauter als eine Kreissäge!

Damit bewegen wir uns beim Musikhören mit voller Lautstärke deutlich im gefährlichen Bereich. Ein Schallpegel von 100 dB(A) erlaubt noch zwei Stunden pro Woche gefahrloses Musik zu hören, ein Pegel von 105 dB(A) gerade noch 40 Minuten.

Deshalb gilt:

  • Wer bei voller Lautstärke über eine längere Zeitspanne Musik hört, gefährdet sein Gehör (In der Schweiz 7% der Jugendlichen).
  • Problematisch ist vor allem aktuelle Musik, konsumieren Sie diese auf keinen Fall bei voller Lautstärke.
  • Gönnen Sie Ihrem Gehör ausreichende Ruhepausen.
  • Achten Sie auf Ihr Gehör. Stellen Sie ein Pfeifen oder Ohrgeräusche fest, so legen Sie unbedingt eine Hörpause ein und drehen Sie die Lautstärke zurück.

Der untenstehenden Abbildung kann die von der SUVA empfohlene maximale Hördauer pro Woche entnommen werden.

Tabelle maximale Hördauer Abbildung 3: Empfehlungen der Suva zur Hördauer bei unterschiedlichen Musikstilen und verschiedenen Lautstärken bei Smartphones und MP3-Playern.

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"Something" in 4 Versionen Abbildung 1: The Beatles - "Something" auf vier verschiedenen Alben: Zwischen den Jahren 1983 und 2000 ist in diesem Beispiel eine Zunahme der Lautstärke gut zu beobachten. Mit MP3-Player in der U-Bahn Abbildung 2: Unterwegs Musik hören - Zu hohe Schallpegel können beim Musik Hören mit dem Smartphone rasch das Gehör schädigen.